Um eine gute und konkrete Antwort auf die Frage geben zu können, ob man wirklich eine sogenannte Patientenverfügung benötigt und ob diese wirklich notwendig ist, muss man zunächst einmal wissen, worum es sich bei dieser Patientenverfügung überhaupt handelt und in welchen Punkten diese besteht. Erst, wenn man weiß, was mit einer solchen Patientenverfügung alles geregelt ist, kann man eine Antwort auf die Frage geben, ob eine Patientenverfügung notwendig ist oder nicht.
Was ist die Patientenverfügung?
Es gibt bestimmte Situationen im Leben, welche alles andere als schön sind und in welchen man in die unschöne und äußerst blöde Situation kommt, seinen Willen nicht mehr selbst mitteilen und kommunizieren zu können. Das kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn man sich im Koma befindet oder wenn man nicht in der Lage ist sich zu bewegen oder auf die Fragen des Arztes zu reagieren.
Damit man eine solche Situation so gestalten kann, dass zumindest der Wille erfüllt wird, welchen man selbst möchte, sollte man dafür sorgen, dass eine sogenannte Patientenverfügung vorliegt, an welcher sich der Arzt dann orientieren kann und, welche dieser auf jeden respektieren und durchführen muss. So kannst Du zum Beispiel Maßnahmen verweigern, welche Dich künstlich am Leben erhalten und auch Maßnahme verweigern, welche Dich im Falle wieder ins Leben rufen könnten, wie zum Beispiel durch die Verwendung eines Defibrillators.
Wenn Du nicht über eine solche Patientenverfügung verfügst kann es durchaus sein, dass Dein Wille niemand kennt und der Arzt somit nach den medizinischen Ansichten und nach dem medizinischen Kodex handelt. Wenn Du allerdings über eine Patientenverfügung verfügst, dann kannst Du vermeiden, dass Dein Wille ignoriert wird und Du kannst sicher sein, dass Dein Wille auf jeden Fall erfüllt wird.
Was passiert, wenn keine Patientenverfügung vorliegt?
Wenn Du in eine unschöne Lage kommen solltest und Dein Wille nicht schriftlich in der Form einer Patientenverfügung festgehalten ist, kann es sein, dass Deine Angehörigen in die unschöne Lage kommen eine Entscheidung zu treffen, welche Deine Umstände betrifft. Das kann für Deine Angehörigen sehr belastend sein, da diese Deinen Willen unter Umständen nicht kennen und Angst haben die falsche Entscheidung zu treffen. Oft entscheiden in einem solchen Fall auch die Ärzte und nicht Angehörigen, wodurch es zu unangenehmen Situationen kommen kann.
Beispiele:
Unangenehme Situationen, zu welchen es kommen kann, wenn Du keine Patientenverfügung erstellst und in eine unschöne Lage kommst sind unter anderem folgende:
- Du befindest Dich im Koma und aus medizinischer Sicht ist für Dich nicht mehr viel zu machen. Da die Ärzte Deinen Willen nicht kennen und somit nicht Wissen, dass Du künstlich am Leben erhalten werden möchtest, werden die Ärzte nach einiger Zeit die Maschinen abstellen, wenn diese absolut keine Hoffnung mehr haben, dass Du eines Tages wieder aus dem Koma erwachst.
- Du bist an Maschinen angeschlossen, welche Dich am Leben erhalten. Du bist zu schwach und zu beeinträchtigt, um Deinen Willen die Maschinen abzuschalten mitteilen zu können und wirst deshalb immer weiter am Leben gehalten. Der Arzt muss aus medizinischer Sicht und auf Grund des Eides, welchen dieser angelegt hat, schwören, alles dafür zu tun, Dich am Leben zu erhalten. Wenn Du über eine Patientenverfügung verfügst, in welcher Du erklärst, dass Dein Wille ist, nicht an Maschinen angeschlossen zu werden, um künstlich am Leben erhalten zu werden, kann der Arzt die Maschinen abstellen. Andernfalls darf er das nicht tun und Dein Wille kann somit nicht respektiert und ausgeführt werden.
Die Patientenverfügung ist nicht verpflichtend, aber sehr empfehlenswert
Eine Patientenverfügung ist aus vieler Hinsicht sehr empfehlenswert und immer dann notwendig, wenn Du auf jeden Fall sicher stellen möchtest, dass Dein Wille respektiert wird und vor allem für den Arzt absolut verbindlich ist.